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Wasserqualität

Leitungswasser in Deutschland

Trinkwasser in Deutschland ist von sehr guter Qualität. In Norddeutschland wird es beinahe ausschließlich aus Grundwasser aufbereitet, welches meist nur geringe Aufbereitung benötigt. Durch die Bodenpassage wird das Wasser schon auf natürliche Weise gefiltert und weist damit geringere Belastungen auf als z.B. Oberflächenwasser aus Flüssen oder Talsperren.

Qualitätsmanagement

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, daher ist es von großer Bedeutung, dass unser Trinkwasser immer frisch und von einwandfreier Qualität ist.
In Deutschland wird dies durch die Trinkwasserverordnung geregelt. Diese gibt Grenzwerte vor, durch die sichergestellt wird, dass der Gebrauch und Konsum des Wassers jeder Zeit unbedenklich ist.

Durch modernste Technik in unseren Aufbereitungsanlagen liegen die Werte unseres Trinkwassers meist deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Unser Wasser wird zur Kontrolle regelmäßig auf die nach Trinkwasserverordnung vorgegebenen Parameter untersucht. Die Probenentnahmen finden dabei direkt bei uns im Wasserwerk, im Netz und bei einigen unseren Kunden zuhause statt. Somit können wir garantieren, dass unser Wasser an jeder Stelle die Qualitätsanforderungen erfüllt.

Besonderes Augenmerk legen wir auf die natürliche Bewirtschaftung unserer Ressourcen. Dazu gehören die naturnahe Wasseraufbereitung, die Grundwasseranreicherung und die gründliche Reinigung des Abwassers, das nach Gebrauch zurück in den natürlichen Kreislauf fließt.

Inhaltsstoffe

 

Wasserhärte

Die Wasserhärte gibt an, wie viel Calcium- und Magnesiumverbindungen im Wasser enthalten sind und wird herkömmlich in Grad deutscher Härte °dH angegeben.
Beide Stoffe gehören zu den lebenswichtigen Mineralstoffen. Auch hartes Wasser kann daher bedenkenlos konsumiert werden. Wichtig ist die Angabe der Wasserhärte für den Gebrauch von Seifen und Waschmitteln.
Bei hartem Wasser kann es zu Kalkablagerungen kommen, z.B. an Küchengeräten und Oberflächen, diese lassen sich jedoch schnell wieder entfernen.

In unseren Netzen liegt die Wasserhärte durchschnittlich bei 12 °dH und damit im mittleren Härtebereich.

Gesamthärte

Härtebereich

< 8,4 °dH
weich
8,4 – 14 °dH
mittel
> 14 °dH

hart

Mineralstoffe

Mineralstoffe sind anorganische Verbindungen, die für den Menschen lebenswichtig sind, z.B. Eisen, Magnesium, Calcium und viele mehr. Durch die Bodenpassage wird Wasser mit eben diesen Stoffen angereichert. Grundwasser ist somit natürlich reich an Mineralstoffen. In unseren Anlagen wird Eisen und Mangan aus dem Wasser entfernt. Beide Stoffe sind nicht gesundheitsschädigend, sie führen jedoch in zu hohen Konzentrationen zu einer Verfärbung des Wassers und zu einem metallischen Geschmack.

Der Verzehr unseres Trinkwassers trägt zu einer gesunden Ernährung bei, es reicht jedoch nicht aus, um den Tagesbedarf an Mineralstoffen zu decken.

 

Anthropogene Spurenstoffe

Anthropogene Spurenstoffe sind Elemente oder chemische Verbindungen, die direkt oder indirekt durch den Menschen in unsere Umwelt eingetragen werden.
Dazu gehören Medikamentenrückstände, Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel.
Vereinzelt sind sehr geringe Konzentrationen dieser Stoffe auch in unserem Grundwasser nachweisbar.
Durch unsere umfangreichen Analysen des Grundwassers sind unsere Aufbereitungsanlagen speziell auf die lokalen Gegebenheiten angepasst, sodass auch diese Stoffe zuverlässig entfernt werden.

 

Biologische Parameter

Biologische Parameter werden in unseren Analysen untersucht, um sicherzustellen, dass keine Gefährdung durch Bakterien oder Keime vorliegt.

 

Information zum Vorkommen von Umwelt-Coliformen in Trinkwasser

Trinkwasser ist natürlicher Weise von harmlosen Bakterien besiedelt. Es ist – so wie Flaschenwasser oder andere Lebensmittel – nicht steril, und das muss es auch nicht sein. Es wird jedoch engmaschig auf das Vorkommen von Indikator-Bakterien untersucht, deren Vorkommen einen Hinweis auf eine „hygienisch relevante“ Verunreinigung darstellt. Coliforme Bakterien galten lange Zeit als Nachweis für eine solche Verunreinigung, doch mit der Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeigt sich deutlich, dass coliforme Bakterien sich nicht gut als Indikator-Organismen eignen. Aus diesem Grund sind trotz der Einhaltung einer hohen Trinkwasserqualität gelegentliche Befunde von coliformen Bakterien aus der Umwelt möglich.

 

Was sind coliforme Bakterien?

Bakterien leben in den unterschiedlichsten Lebensräumen in der Umwelt. Dazu zählen auch der Erdboden und aquatische Lebensräume wie Seen, Flüsse, Springbrunnen etc.. Zu den in der Umwelt weit verbreiteten Bakterien zählen auch Serratia fonticola, Lelliottia amnigena, Leclercia adecarboxylata und verschiedene Buttiauxella-Arten. Aufgrund eines bestimmten Stoffwechselmerkmals werden diese Bakterien zu den coliformen Bakterien gezählt.

Die coliformen Bakterien sind jedoch keine systematisch klar definierte Bakteriengruppe. Verschiedenste Bakterien mit unterschiedlichem Verwandtschaftsgrad werden unter diesem Begriff versammelt. Sie haben lediglich ein Stoffwechselmerkmal gemeinsam, das zu Ihrem Nachweis verwendet wird und welches daher diese Gruppe definiert. Ein früher verwendetes Bestimmungsverfahren fasste lediglich 4 Bakteriengattungen als Coliforme zusammen, beim heute verwendeten Verfahren sind es 15.

Verwendung der coliformen Bakterien in der mikrobiologischen Qualitätssicherung für Trinkwasser

Seit mehr als 110 Jahren haben sich E. coli und coliforme Bakterien weltweit als Indikatoren für fäkale Verunreinigungen bewährt und den Nachweis der einwandfreien Wasserqualität erheblich verbessert. Robert Koch beschrieb 1883 eine Untersuchungsmethode zum Nachweis von Mikroorganismen in Wasser, Luft und Boden durch Verwendung fester Nährböden. Das dort beschriebene Plattengussverfahren ermöglichte es, Wasser erstmalig auf den Gehalt von wachstumsfähigen Bakterien zu überprüfen.

Schon sieben Jahre nach der Entdeckung des Bakteriums Escherichia coli wurde es 1892 als Anzeiger für fäkale Verunreinigungen von Trinkwasser vorgeschlagen. 1904 wurden die ersten Nachweisverfahren für coliforme Bakterien entwickelt. Dieser erste Nachweistest war jedoch nicht spezifisch für fäkale Verunreinigungen, da neben dem Darmbewohner E. coli auch andere Gattungen nachweisbar waren, die frei in der Umwelt vorkommen können. Mit Veröffentlichung der ersten Trinkwasserverordnung im Jahr 1975 wurde ein Richtwert für „Coliforme Bakterien“ inklusive vorgeschriebener Nachweismethode geschaffen. „Coliforme Keime“ sollen in 100 ml nicht enthalten sein (Richtwert).

Coliforme Bakterien sind gemäß Trinkwasserverordnung beim Nachweis im Trinkwasser meldepflichtig (Grenzwert 0 KBE pro 100 ml). Gemeldet wird an das zuständige Gesundheitsamt. Dieses nimmt die Bewertung vor und veranlasst in Rücksprache mit dem Wasserversorger Maßnahmen zur Ursachenfindung bzw. zur Beseitigung der Kontamination.

Warum sind Umwelt-Coliforme ein Problem für die Bewertung der Trinkwasserqualität?

Mit den modernen, von der Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Analyseverfahren können heutzutage deutlich mehr Bakterien nachgewiesen werden, die unter dem Sammelbegriff „Coliforme Bakterien“ erfasst werden. Unter diesen 15 Bakteriengattungen sind jedoch auch Vertreter, die als Umweltorganismen angesehen werden und nicht in Zusammenhang mit einem fäkalen Eintrag stehen. Diese Bakterien sind zwar weit verbreitet und begegnen uns im täglichen Leben, so zum Beispiel beim Baden, bei der Gartenarbeit oder auf Lebensmitteln, werden in diesem Zusammenhang jedoch nicht in Verbindung mit einer gesundheitlichen Gefährdung beschrieben. Unter den Begriff „Coliforme“ fallen sie ausschließlich wegen der Art ihres Stoffwechsels. Ihre Herkunft ist jedoch nicht, wie ursprünglich gedacht, die gleiche wie die von E. coli. Das bedeutet, dass der Nachweis von Umwelt-Coliformen keinen Nachweis einer fäkalen Verunreinigung darstellt.

Herr Dr. Tuschewitzki vom Hygiene-Institut des Ruhrgebiets vergleicht die analytische Änderung bei den Coliformen mit einer Verschärfung des Grenzwertes: „Leider ermöglicht dieser Parameter auch nicht immer eine Ursachenfindung, wie erwartet wird. Auch in der Fachwelt wird er daher kontrovers diskutiert. Mögliche Fehlinterpretationen und eine damit verbundene abgeschwächte Wahrnehmung von Grenzwertüberschreitungen untergraben die hohe Bedeutung der mikrobiologischen Trinkwasseruntersuchung“.

Auch im Trinkwasser werden solche Umweltbakterien, wie zum Beispiel Serratia fonticola, Lelliottia amnigena (früher: Enterobacter amnigenus) und verschiedene Buttiauxella-Arten in geringer Zahl immer wieder nachgewiesen. Bisherige Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, dass sich die Bakterien im Trinkwasser vermehren bzw. lange darin überdauern können.

Da Trinkwasser nicht steril ist, wird es von verschiedenen Bakteriengruppen besiedelt. Unter bestimmten, noch nicht vollständig erforschten Bedingungen können auch die o.g. Umwelt-Coliformen das Trinkwasser besiedeln. Der Nachweis dieser Coliformen in geringer Anzahl ist daher kein Hinweis auf ein hygienisches Problem, kann aber auf technische Schwierigkeiten bei der Gewinnung, Aufbereitung und/oder Verteilung des Trinkwassers hinweisen. Dr. Katharina Kohls, Mikrobiologin vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamts am Standort Aurich, beschreibt den Umstand folgendermaßen: „Wie auch andere Lebensmittel ist Trinkwasser generell nicht keimfrei. Auch nach sachgerechter Aufbereitung enthält es eine Vielzahl an Mikroorganismen. Dies ist gesundheitlich unbedenklich.“

Individuelle Fragen zum Verzehr und Gebrauch von Trinkwasser und dem Konsum anderer Lebensmittel bei eingeschränktem Immunsystem sind mit dem zuständigen Facharzt oder Gesundheitsamt zu klären.